Trias Forscher zu Besuch in Rotfelden
Wissenschaftler der Universität Tübingen für Paläontologie trafen sich mit Prof. Dr. Dieter Ortlam, der vor fast sechzig Jahren durch seine wissenschaftlichen Arbeiten, den über 240 mio. Jahre alten Rotfelder Eocyclotosaurus woschmidti Schädel weltweit bekannt gemacht hat, am Fundort auf dem Gelände des ehemaligen Steinbruchs Kössig bei Rotfelden.
(Bild: Bürgermeister Schuler im Gespräch mit Prof. Dr. Ortlam)
Prof. Dr. Dieter Ortlam (82), geboren in Achern (Baden), emeritierter Direktor beim Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung, hatte während seiner Studienzeit zum Diplom-Geologen an der Universität Frankfurt in den Sechziger Jahren, die Geologie des Buntsandstein im Schwarzwald und Odenwald zu seinem Forschungsgebiet gemacht.
Während seiner von 1964 bis 1966 durchgeführten Kartierungsarbeit zum geologischen Schichtaufbau des Schwarzwalds, kam er auch in die Gegend um Pfalzgrafenweiler, und besuchte den damaligen Steinbruch Kössig / Rotfelden. Seine wissenschaftlichen Arbeiten halfen der Wissenschaft damals das Alter des dort gefundenen Schädels eines frühzeitlichen Lurches, dem Eocyclotosaurus woschmidti, auf über 240 mio. Jahre zu taxieren. Auch später entdeckte, noch von dort stammende Funde, machte Rotfelden weltweit bei paläontologischen Forscherkreisen bekannt.
Über 57 Jahre später besuchte Prof. Dr. Ortlam, jetzt mit seinen wissenschaftlichen „Enkeln‟ von der Eberhard Karls Universität Tübingen, Fachbereich für Geowissenschaften, Dr. Ingmar Werneburg, Kustos der Paläontologischen Sammlung in Tübingen, Herrn Pascal Abel (M.Sc.) Spezialist für Paläobiologie und angewandte Sedimentologie und Herr Andreas T. Matzke, Paläontologe nochmals den Ort, wo viele Trias Funde beim Abbau des Sandsteins zum Vorschein gekommen waren.
Die Wissenschafler verschafften sich einen Überblick auf dem inzwischen stark verwilderten Grundstück. Nach ihren ersten Eindrücken über die Lage, meinten sie, daß man sich künftige Erkundungsgrabungen hier gut vorstellen konnte. Mit Zustimmung und etwas Hilfe aus der Gemeinde, der das Grundstück gehört, konnte man leicht an frisches, unverwittertes Material kommen. Beim anschließenden Spaziergang im angrenzenden Neubaugebiet, fanden sich für die Experten schon ein paar frisch ausgebaggerte Felsstücke, anhand derer der profunde Kenner Prof. Dr. Ortlam seinen Kollegen die typischen Merkmale, der für sie interessanten Gesteinsschicht zeigen konnte. Für den Laien kaum zu unterscheiden, entzückte es den Fachmann, mit seinem geschulten Auge und einem kurzen Griff aus dem Berg von Brocken, gleich das richtige Stück aus dem berühmten Violette (Karneol) Horizon 2 zur Begutachtung herausgreifen zu können, der bekannt für die reichen fossilen Funden ist. Das kann so kein Laie.
Prof. Dr. Dieter Ortlam verabschiedete sich von Rotfelden am Gedenkstein von „seinem Eocyclotosaurus woschmidti‟. Auch in nächster Zukunft ist der umtriebigen Forscher sehr beschäftigt. Für ihn gehen interessante Forschungsthemen nie aus.